"Woke" und kriegsgeil: Warum westliche Liberale die Gräueltaten der Ukraine unterstützen
Von Daniel Kowalik
Voltaire sagte bekanntlich:
"Wer dich dazu bringen kann, Absurditäten zu glauben, kann dich dazu bringen, Gräueltaten zu begehen."
Es ist hilfreich, das folgende vollständige Zitat, in dem diese Zeile vorkommt, zu lesen, um die Bedeutung dieser oft zitierten Maxime zu verstehen:
"Früher gab es solche, die sagten: Ihr glaubt Dinge, die unverständlich, widersprüchlich und unmöglich sind, weil wir euch befohlen haben, sie zu glauben; dann geht nun und tut, was ungerecht ist, weil wir es befehlen. Solche Leute zeigen eine bewundernswerte Argumentation. Wahrlich, wer immer dich dazu bringen kann, Absurditäten zu glauben, kann dich dazu bringen, Gräueltaten zu begehen. Wenn das gottgegebene Bewusstsein deines Verstandes sich nicht der Aufforderung erwehrt, das Unmögliche zu glauben, dann wirst du dich auch nicht gegen die Aufforderung wehren, dem gottgegebenen Gerechtigkeitssinn in deinem Herzen Unrecht zu tun. Sobald eine Facette deiner Seele beherrscht wird, werden auch andere Facetten folgen. Und daraus ergeben sich all die Verbrechen der Religion, die die Welt überschwemmt haben."
Mit anderen Worten: Wenn man gezwungen wird, Unwahrheiten zu glauben, und zwar solche, die offensichtlich unwahr sind, und man weiß in der Tiefe seines Herzens, dass sie unwahr sind, und dann sein Leben so zu leben, als wären diese Unwahrheiten wahr, kann das eine moralisch zersetzende Wirkung haben und einen dazu bringen, schreckliche Verbrechen mitzutragen.
George Orwell veranschaulicht dieses Phänomen sehr gut in seinem Roman "1984", in dem er erklärt, dass die diktatorische und brutale Regierung, die im Mittelpunkt dieser Geschichte steht, die Bevölkerung beherrscht und ihre Zustimmung zu dem schrecklichen System, in dem sie lebt, dadurch gewinnt, dass sie die Menschen zwingt, an absurde, unsinnige Slogans wie "Krieg ist Frieden" und "Freiheit ist Sklaverei" zu glauben und sie sogar zu wiederholen.
Heute ist eine der realen Versionen dieser Art von Absurditäten, die großen Teilen der Bevölkerung aufgezwungen wird, zu glauben, dass unser biologisches Geschlecht keine Rolle spielt; dass es irrelevant ist, ob wir XX- oder XY-Chromosomen haben (oder die unglaublich seltene Variante zwischen den beiden, die oft als "intersexuell" bezeichnet wird), ob wir tatsächlich Frauen oder Männer sind.
Die extremste Version dieses kultähnlichen Glaubenssystems besagt, dass Menschen bei der Geburt von Ärzten und Hebammen lediglich einem der beiden Geschlechter "zugewiesen" werden – natürlich auf der Grundlage von offensichtlich sichtbaren Geschlechtsmerkmalen –, dass diese Zuweisung aber letztlich willkürlich ist und jederzeit von jedem Einzelnen geändert werden kann. Dies gilt auch für kleine Kinder, deren Gehirn noch nicht vollständig entwickelt ist und die sich entscheiden könnten, das andere Geschlecht zu haben oder etwas, das zwischen dem männlichen und weiblichen Geschlecht liegt, oder sogar etwas ganz anderes.
Viele plädieren sogar dafür – und in der Tat werden in einigen Gerichtsbarkeiten Gesetze erlassen –, dass in den Geburtsurkunden das Geschlecht eines Neugeborenen nicht angegeben wird, weil wir es einfach nicht wissen können, bis die Person zu einem späteren Zeitpunkt ihr Geschlecht bestimmt. Und wenn die Person diese Entscheidung getroffen hat, ist jeder verpflichtet, dies für alle Zwecke zu akzeptieren, damit man nicht der Engstirnigkeit bezichtigt wird.
Der wichtigste Orwellsche Slogan dieses Glaubenssystems ist das Mantra "Transfrauen sind Frauen", was bedeutet, dass biologische Männer in jeder Hinsicht Frauen sind, wenn sie sich als solche identifizieren, was dazu geführt hat, dass Frauen eine bloße Untergruppe ihrer eigenen Geschlechtskategorie geworden sind. Eine Kurzformel dafür lautet also "Männer sind Frauen", zumindest wenn sie dies behaupten.
Nach dieser neuen Ideologie können Männer ungehindert in die Weiblichkeit, in Frauenbereiche und in den Frauensport eintreten, einfach aufgrund ihrer Identität. Darüber hinaus heißt es nicht nur, dass "Transfrauen Frauen sind", sondern auch, dass Transfrauen biologischen Frauen, die sich als Frauen identifizieren, irgendwie überlegen sind, wobei Letztere mit dem zusätzlichen Attribut "Cis-Frauen" versehen werden, ob sie diese Bezeichnung nun akzeptieren oder nicht.
Das heißt, diese Ideologie geht weit über die Forderung hinaus, dass transidente Menschen mit Würde, Respekt und Fairness behandelt werden sollten – etwas, dem ich voll und ganz zustimme –, und stellt stattdessen die Grundlagen dessen auf den Kopf, was wir bis vor Kurzem alle über die Natur unserer Biologie und sogar über uns selbst zu wissen glaubten.
Wenn man dieses Mantra als hundertprozentig wahr annimmt, führt es zu absurden und sogar grausamen Ergebnissen. Zum Beispiel, dass biologische männliche Sexualstraftäter in Frauengefängnissen und Frauenzentren für häusliche Gewalt untergebracht werden, wodurch Frauen anfällig für Missbrauch und sogar Vergewaltigung werden. Und wenn Frauen solche Grausamkeiten ansprechen, werden sie möglicherweise als "Fantastinnen" und "transphob" abgestempelt und verdienen es daher, misshandelt zu werden, einschließlich Schlägen und Drohungen mit Vergewaltigung und Mord.
Hier sehen wir, wie der Glaube an Absurditäten zur Begehung und Verteidigung von Gräueltaten führt. Aber dieser Prozess, wie von Voltaire und Orwell vorhergesagt, endet hier nicht, vielmehr setzt er sich in anderen Bereichen fort. Nun, da die Menschen darauf dressiert sind, eine Reihe von Absurditäten und Grausamkeiten zu akzeptieren, ist es einfacher, sie dazu zu bringen, andere Absurditäten und Grausamkeiten zu akzeptieren.
Zum Beispiel ist es jetzt leichter, die Menschen davon zu überzeugen, mitzumachen bei dem, was früher undenkbar gewesen wäre – wie über Neonazis in der Ukraine hinwegzusehen oder sie sogar zu unterstützen, einem ehemaligen Soldaten der Waffen-SS im liberalen kanadischen Unterhaus Beifall zu spenden und sogar einen Krieg, der zur nuklearen Vernichtung führen könnte, beiläufig mitzutragen.
Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass westliche Liberale, die historisch gesehen dem Krieg kritischer und ablehnender gegenüberstehen als Konservative, die aber den neuen Slogan "Transfrauen sind Frauen" eher akzeptieren, viel eher als Konservative die Unterstützung des ukrainischen Militärs gutheißen, selbst wenn das bedeutet, dass sie buchstäbliche Nazis unterstützen.
Meiner Beobachtung nach besteht ein sehr starker Zusammenhang zwischen Menschen, die der Gender-Ideologie kritisch gegenüberstehen (unabhängig davon, ob es sich um Linke oder Rechte handelt), und solchen, die die westliche Unterstützung für die Ukraine kritisieren. Und oft kommen die beiden Themen schnell im selben Gespräch zur Sprache, was zeigt, dass es mehr als nur eine unbedeutende Verbindung zwischen diesen scheinbar zusammenhanglosen Themen gibt.
Damit kommen wir zu Michael "Sarah" Ashton-Cirillo, dem US-Amerikaner, der sich als Transfrau identifiziert und der zuvor als Journalist und Sanitäter gearbeitet hatte und bis vor Kurzem als offizieller englischsprachiger Sprecher des ukrainischen Militärs fungierte.
Einige fanden die Wahl von Ashton-Cirillo als Sprecher des ukrainischen Militärs etwas verblüffend, wenn man bedenkt, dass das ukrainische Regime die LGBTQ-Gemeinschaft in der Ukraine nicht gerade vorbildlich behandelt.
Unter dem Gesichtspunkt des Versuchs, im Westen – zumindest bei den Liberalen – Unterstützung für die Kriegsanstrengungen der NATO in der Ukraine zu aufrechtzuerhalten, ist diese Wahl jedoch sinnvoll. In den Köpfen von Westlern, die die vorherrschende Gender-Ideologie akzeptieren, verleiht Ashton-Cirillos Befürwortung der Ukraine ebenjener augenblickliche Legitimität, selbst wenn Ashton-Cirillo für eine entsetzliche Politik eintritt.
Ein Beispiel dafür ist, dass der Sprecher kürzlich vom ukrainischen Militär suspendiert wurde, weil er erklärt hatte, dass "Russlands kriegsverbrecherische Propagandisten" – d. h. Journalisten, die eine andere Meinung über den Krieg haben als die westliche etablierte Presse – "zur Strecke gebracht" werden.
Publikationen wie Advocate – eine liberale LGBTQ-Zeitschrift – äußerten sich besorgt darüber, dass der republikanische US-Senator J. D. Vance aus Ohio einen Brief an die Biden-Administration geschickt hatte, in dem er sich über Ashton-Cirillos Äußerungen beschwerte und schrieb:
"Ich befürchte, dass US-Mittel Gewalt oder die Androhung von Gewalt gegen Menschen unterstützen könnten, die ihre Meinung sagen."
Advocate wies auf Vances "Geschichte als Gegner von LGBTQ+" hin, sagte aber nichts über die Tatsache, dass Ashton-Cirillo für tatsächliche Kriegsverbrechen eintrat.
Ashton-Cirillo hat noch andere beunruhigende Dinge gesagt, wie zum Beispiel:
"Russen sind nicht europäisch. Russen sind asiatisch. Letztendlich stammen sie von den Mongolen ab, sie stammen von einer Gruppierung von Menschen, die Sklaven sein wollen."
In dieser und anderen Äußerungen wiederholt Ashton-Cirillo die Phrasen der Nazis über die Russen, mit denen sie deren Misshandlung und sogar Tötung rechtfertigten und immer noch rechtfertigen. Die Tatsache, dass dieser beiläufige Rassismus von einer Person ausgeht, die sich als Transfrau identifiziert, hilft diesem faulen Geruch in weiten Teilen des Westens, nicht zu sehr zu stinken.
Natürlich werde ich dafür, dass ich diesen Artikel schreibe und das sage, was ich für offensichtliche Wahrheiten halte, aber Wahrheiten, die wir aggressiv zu leugnen gedrängt werden, angegriffen und verleumdet werden. Möglicherweise werde ich als "Faschist" oder sogar als "Nazi" beschimpft werden, auch von Menschen, die selbst dazu verleitet wurden, ihre Regierung bei der Versorgung von buchstäblichen Nazis in der Ukraine zu unterstützen, weil ich das vorherrschende Geschlechterbild in Frage stelle. Aber ich bin der Überzeugung, dass wir immer die Wahrheit sagen müssen, egal, wie sehr sie wehtut. Nur so können wir unseren moralischen Kompass und sogar unsere Seele bewahren und uns gegen die Gräueltaten verteidigen, zu deren Akzeptanz wir verleitet werden.
Übersetzt aus dem Englischen.
Daniel Kowalik lehrt internationale Menschenrechte an der University of Pittsburgh School of Law und ist Autor des kürzlich erschienenen Buches "Nicaragua: A History of US Intervention & Resistance".
Anmerkung der Redaktion: Ashton-Cirillo ist nach Veröffentlichung des Originalartikels wieder zum Sprecher der ukrainischen Streitkräfte ernannt worden.
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