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Durow: Telegram sperrt tausende Konten wegen Aufrufen zu Terror

Russische Telegram-Nutzer erlebten in den vergangenen Tagen eine Flut von Nachrichten, in denen sie in personalisierter Form angesprochen und zur Begehung von Terroranschlägen in ihrer Nähe aufgefordert wurden. Telegram-Gründer Durow hat am Donnerstag mitgeteilt, dass das Unternehmen darauf mit der Sperre der verdächtigen Konten reagiert hat.
Durow: Telegram sperrt tausende Konten wegen Aufrufen zu TerrorQuelle: Gettyimages.ru © Steve Jennings/Getty Images for TechCrunch

Der Gründer des Messengerdienstes Telegram, Pawel Durow, gab am Donnerstag bekannt, dass Telegram in den Tagen nach dem Terroranschlag von Moskau "Tausende von Konten" gesperrt habe, die Aufrufe zu Terroranschlägen verbreitet hatten. 

Laut Durow gingen in den letzten vier Tagen Tausende von Beschwerden russischsprachiger Nutzer ein, die sich über Nachrichten von Fremden beschwerten, in denen sie aufgefordert wurden, Terroranschläge zu begehen. Das Telegram-Team habe darauf umgehend reagiert und die verdächtigen Nutzerkonten gesperrt, so Durow in dem Eintrag auf seinem eigenen Telegram-Kanal

"Innerhalb einer Stunde nach Eingang solcher Beschwerden haben wir eine Reihe von technischen und organisatorischen Maßnahmen ergriffen, um diese Aktivitäten zu verhindern. Infolgedessen wurden Zehntausende von Versuchen, solche Nachrichten zu versenden, vereitelt, und Tausende von Nutzern, die an diesem Flashmob teilnahmen, müssen die Sperrung ihrer Telegram-Konten für immer über sich ergehen lassen."

Durow fügte hinzu, dass ab kommender Woche alle Nutzer aus Russland, der Ukraine und Weißrussland in der Lage sein werden, einzuschränken, wer ihnen private Nachrichten schicken kann:

"Wir implementieren auch Lösungen, die auf künstlicher Intelligenz basieren, um unerwünschten Spam noch effektiver zu filtern. Telegram ist kein Ort für Spam und Aufrufe zur Gewalt",

so der Messenger-Gründer.

Die Nachrichten, um die es hier geht, hatten in der Regel zum Inhalt, dass sie den jeweiligen unbescholtenen Telegram-Nutzer persönlich ansprachen und ihm Geld für die Verübung eines Terroraktes in seiner Wohnnähe, zumeist in einem Einkaufszentrum, versprachen. Die Mittel dafür wollte der Schreibende zur Verfügung stellen. Wenn der Nutzer auf dieses "Angebot" nicht reagierte, setzten Drohungen ein, man werde den Telegram-Nutzer aufsuchen und ihn oder seine Angehörigen umbringen. Woher den meist anonymen Verfassern dieser Nachrichten die persönlichen Daten der Telegram-Nutzer bekannt waren, ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass sie den Datensammlungen dubioser ukrainischer Callcenter entstammen. In der Regel fielen die auf Russisch verfassten Nachrichten durch offensichtliche Rechtschreibfehler auf.   

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